Ich bin verliebt! In die kleine Katze Chi, die bei Familie Yamada spannende Katzenabenteuer erlebt. Mit zwei je 104 Episoden langen Zeichentrick-Staffeln und bislang neun Comic-Bänden ist Chi’s Sweet Home nicht nur in Japan erfolgreich. Band 1 liegt bei meinem Tierarzt im Wartezimmer aus. Das freut nicht nur die kleinen Wartenden dort. heute erzähle ich ein bisschen von der kleinen Chi. Vielleicht erobert sie ja auch euer Herz?

Beim Spielen finden Yohei Yamada und seine Mutter ein verwaistes Kätzchen. Kurz entschlossen nehmen sie das knapp drei Monate alte Knäuel mit nach Hause, um es an einen netten Katzenfreund zu vermitteln. Schnell schließt die Familie das süße Wesen ins Herz, und so ist schon bald nicht mehr an eine Vermittlung zu denken. Papa, Mama und Sohnemann beschließen, das Findelkind zu adoptieren.
Fortan erlebt das junge Kätzchen spannende Alltagsabenteuer im Hause der Yamadas. Ob erste Toilettenerfahrungen, beängstigende Tierarztbesuche, oder die Begegnung mit Nachbars riesigem schwarzem Kater – die ganze Welt wartet nur darauf, von Chi entdeckt zu werden! Doch auch in dieser heilen Welt droht Gefahr, denn in der Mietwohnung, die die Yamadas bewohnen, sind Haustiere streng verboten!

Warum heißt das Kätzchen »Chi«?
»Chi«, das ist japanisch und bedeutet »klein«, »niedlich«, »putzig«. Doch hier, soviel sei verraten, ist etwas anderes gemeint. Das Wort verwenden die Kleinsten unter den Japanern, da es umgangssprachlich auch »Pipi« bedeutet. So läuft der kleine Yohei des Öfteren »Chi! « rufend in Richtung Toilette, um ein nahendes Unglück zu verhindern. Das ihm neugierig folgende Kätzchen glaubt alsbald, so von ihm gerufen zu werden. Der Augenblick, in dem Familie Yamada erkennt, dass Chi glaubt, Chi zu heißen, ist einer der süßesten Momente der Manga-Geschichte.
Am 22. November 2004 startete Konami Kanatas vollfarbige Manga-Reihe Chi’s Sweet Home in Kodanshas Manga-Magazin Morning. Schnell wuchs die süße, grau getigerte Protagonistin von mittlerweile neun Taschenbüchern zum Publikumsliebling heran. Chi-Merchandise überschwemmte die Läden, ein Nintendo-DS-Spiel für kleine und große Katzenfans kam auf den Markt. Im März 2008 erblickte die erste Zeichentrick-Umsetzung das Licht der TV-Welt. In perfekter Sandmännchenlänge erhielt der Zuschauer drei Minuten Episoden-Abenteuer. Insgesamt 104 Folgen verzeichnet die erste Staffel. Wie auch der Anime ist der ihm vorangehende Manga aus der Feder einer wahren Katzenkennerin und -Liebhaberin sowohl für Kinder ab sieben Jahren als auch fürs erwachsene Publikum bestens geeignet.

Die Zeichnungen
Kanata-sensei stilisiert ihr Schmusetier in einfachen Bildern. Neben der ulkigen Handlung sorgt vor allem dieses simple Character-Design für viele Lacher. Schon ab der ersten Seite beginnt man, Story, Figuren und Zeichenstil zu lieben. In simpel gestalteten Panels lässt Konami Kanata ihr Kätzchen mit sparsam eingesetzten Outlines durch eine abenteuerliche Alltagswelt aus Aquarellen toben. Während Chi neue Dinge wie Treppen, Hunde oder Schuhe entdeckt, bleibt kein Auge der Rührung trocken und dank vieler Gag-Einlagen niemand von Lachsalven verschont.
Ähnlich der international berühmten Simon’s Cat-Animationen wirkt auch die Protagonistin in Chi’s Sweet Home so realistisch, dass jeder Dosenöffner seinen Liebling sofort in den Bildern wiederfindet. Wer selber schon Mal ein Katzenbaby aufwachsen sehen durfte, der wird von Kanatas Zeichnungen nicht mehr lassen können.
Katzen-Comic für kleine und große Katzen-Fans
Auch allen anderen sei Chi’s Sweet Home unbedingt ans Herz gelegt. Schlagt ihr den Manga auf, wollt ihr eigentlich nur noch eines tun: die kleine Chi mal so richtig durchknuddeln. Dass ein Katzenkind aber nicht immer in Schmuselaune ist, beweist Klein-Chi realitätsgetreu auch mal durch schmerzhaftes Krallenwetzen. Überhaupt ist die süße Maus – äh, Katze – so liebenswert, wie kaum ein anderer Comic-Tiger. Mit Kinderaugen entdeckt sie ihre Welt, lernt fremde Artgenossen kennen und auch mit den Problemen einer Familie umzugehen, die sich (noch) nicht gut mit der Katzenhaltung auskennt.
Zum Unverständnis zahlreicher Fans interessiert sich kein deutscher Verlag für die Rechte an Chi’s Sweet Home. Hiesige Manga- und Katzenliebhaber brauchen dennoch nicht auf Chi zu verzichten. Der New Yorker Verlag Vertical (u.a. No Longer Human) veröffentlicht den Comic seit 2010 in englischer Sprache. Da sich der Manga in den USA an Kinder ab sieben Jahren richtet, sind die Dialoge entsprechend simpel gehalten. Vertical veröffentlicht Chi’s Sweet Home in westlicher Leserichtung, wodurch auch jene, die mit Manga bislang nichts am Hut hatten, beruhigt zugreifen können.
Die erste Folge der Zeichentrickserie Chi’s Sweet Home:
Fazit: Konami Kanatas Manga-Reihe Chi’s Sweet Home ist ein Comic für jedermann. Egal ob Manga-Leser, Katzen-Liebhaber oder Kinderbuch-Schmökerer: Jeder verfällt der kleinen Frohnatur Chi im Handumdrehen. Das simple Artwork der komplett farbigen Alltagsabenteuer machen den Comic sowohl für Kids ab sieben Jahren als auch für erwachsene Leser verständlich. An Dramatik und Humor mangelt es ebenfalls nicht. Dank des US-Verlags Vertical kommen auch westliche Leser in den englischsprachigen Genuss der heiteren Geschichten um die kleine Chi und ihrer Adoptiv-Familie Yamada. Gebt der kleinen Herzensbrecherin unbedingt eine Chance und werft einen Blick in Chi’s Sweet Home!
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© 2004 by Kodansha, Ltd., Tokyo
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