Als beliebtestes Mäuse-Heimtier der Deutschen ist die Farbmaus vielen Tierfreunden ein Begriff. Dass Farbmäuse anspruchsvolle Kleinnager sind, wissen viele Halter nicht.

Die Farbmaus
Farbmäuse sind bewegungsaktive Tiere. Sie leben in einem Gruppenverband von mindestens vier Mäusen und brauchen große Gehege. Farbmäuse rennen, buddeln und klettern gern. Gehege ab einem Meter Länge, einem halben Meter Breite und 60 Zentimeter Höhe mit Zwischenebenen sind ein mausgerechtes Zuhause für ein Farbmaus-Quartett.
Manche Mäuse werden futterzahm und kommen zur Menschenhand, wenn man sie daran gewöhnt. Aus dem Gehege sollten sie trotzdem nicht herausgenommen werden. Das bedeutet nämlich Stress! Und der macht Mäuse krank. Will eine Farbmaus unbedingt aus ihrem Gehege heraus, hat sie entweder Streit mit ihren Artgenossen, sie ist krank oder das Gehege ist zu klein.
Durch lange Zeit in Menschenhand haben Farbmäuse, im Gegensatz zur wilden Hausmaus, viele Handicaps erworben. Besonders Atemwegsinfekte und Krebserkrankungen kommen häufig vor. Auch andere Krankheiten kommen vor und müssen entsprechend behandelt werden. Farbmaushalter brauchen einen mäusekundigen Tierarzt und ein ausreichend großes finanzielles Polster.
Anschaffung
Farbmäuse gibt es in jedem Zooladen „zu kaufen“. Verantwortungsvolle Mäusehalter holen sich jedoch keine Maus aus dem Laden. Aus gutem Grund! Weiterführende Infos.
Haltung
Farbmäuse haben hohe Ansprüche an ihre Halter. Sie leben in großen Gehegen. Die Nager brauchen Platz zum Rennen, Klettern und Buddeln. Als Beobachtungstiere bleiben Farbmäuse immer im Gehege. Weiterführende Infos.
Ernährung
Um gesund und fit zu bleiben, möchten Farbmäuse ausgewogen ernährt werden. Neben Kleinsamen wie Gras- und Kleesamen gehört Hirse zu ihrer hauptsächlichen Nahrung. Auch Gemüse und tierisches Eiweiß brauchen sie. Weiterführende Infos.
Verhalten
Farbmäuse sind Gruppentiere. Sie leben in Familienverbänden ab vier Mäusen. Die Mäusegruppe bildet eine Rangordnung aus. Auch das rangniedrigste Tier gehört zur Familie dazu. Weiterführende Infos.
Gesundheit
Bedingt durch ihre angeborene Immunschwäche werden Farbmäuse schnell krank. Atemwegsinfektionen, Augenentzündungen, Tumore, Parasitenbefall und das Kratzsyndrom sind typische Farbmauskrankheiten. Weiterführende Infos.
Farbmäuse: Haustiere für Kinder?
Als Haustier für Kinder sind Farbmäuse nur bedingt geeignet, da sie reine Beobachtungstiere sind. Als Flucht- und Beutetiere stehen sie im direkten Gegensatz zum kindlichen Bedürfnis, ein Tier zu „begreifen“. Anfassen, plötzliche oder laute Geräusche, schnelle Bewegungen und In-das-Gehege-Fassen stressen die Tiere.
Das Gehege steht nicht im Kinderzimmer. Der Mäusegeruch, die Geräusche der nachtaktiven Tiere und der feine Staub von Einstreu, Heu und Stroh gefährden die Gesundheit des Kindes (z. B. durch Bildung von Allergien). Kinder sollten nur unter Aufsicht der Eltern Kontakt zu den Farbmäusen haben.
Umgekehrt können Kinder, die ohne Aufsicht an die Mäuse herankommen, diese stressen und gar verletzen. Kindergeschrei ist für das feine Mäusegehör eine Qual. Die Farbmäuse werden durch die Kinder gestresst und können krank werden. Die Pflege der empfindlichen Mäuse obliegt den Eltern.