Farbmaus mit Adipositas.

Farbmaus-Gesundheit

Farbmäuse haben ein schwaches Immunsystem. Sie erkranken schnell und sind ein leichtes Opfer für Parasiten. Eine nicht ausgewogene Ernährung, Raucherhaushalte und Zugluft setzen der Farbmaus-Gesundheit besonders zu.
Kranke Farbmaus (m.) und gesunde Maus (h.) im Vergleich: Die kranke Maus sitzt aufgekrümmt, Ohren, Nase und Tasthaare sind abgeflacht.
Kranke Farbmaus (m.) und gesunde Maus (h.) im Vergleich: Die kranke Maus sitzt aufgekrümmt, das Fell ist strubbelig, Ohren, Nase und Tasthaare sind abgeflacht.

Typische Farbmaus-Erkrankungen

Atemwegsinfektionen

Farbmaus mit Atemwegsinfektion: stumpfes Fell, gekrümmter Rücken und entzündete Augen.
Farbmaus mit Atemwegsinfektion: stumpfes Fell, gekrümmter Rücken und entzündete Augen.

Infektionen durch Viren, Bakterien und Mycoplasmen lösen Atemwegsinfektionen aus. Schlecht belüftete Gehege (z. B. Aquarien), Zugluft, falsche Ernährung und Stress begünstigen das Risiko einer Infektion. Stumpfes Fell, entzündete Augen und ein durch Schmerzen gekrümmter Rücken weisen auf eine Erkrankung hin.

Farbmäuse machen keine Geräusche. Fiepen, Schnarren oder Schnattern sind akustische Symptome einer Atemwegsinfektion. Macht die Maus Geräusche, muss sie dem Tierarzt vorgestellt werden. Atemwegsinfektionen werden mit Antibiotikagaben behandelt. Zusätzlich empfiehlt sich eine vitaminreiche Ernährung mit vielen Kräutern und Gemüse.

Bei der immunschwachen Farbmaus werden Erkältungen  schnell chronisch: Das Lungengewebe wird irreparabel geschädigt und die Farbmaus leidet lebenslang an Schmerzen und Atemproblemen. Unbehandelt können Atemwegsinfekte tödlich enden.

Eine Farbmaus mit Atemwegsinfektion.
Eine Farbmaus mit Atemwegsinfektion.

Augenentzündungen

Langhaar-Farbmaus mit entzündeten Augen.
Langhaar-Farbmaus mit entzündeten Augen.

Eine Augenentzündung ist oft eine Begleiterscheinung der Atemwegsinfektion. Besonders langhaarige Mäuse neigen zu entzündeten Augen. Sind die Augen feucht oder tränen, wird ein Tierarzt aufgesucht.

Ohne tierärztliche Behandlung kann die Augenentzündung zur Erblindung der Farbmaus führen.

Eine Farbmaus mit schwerer Augenentzündung: Bei ihr kommt jede Hilfe zu spät.
Eine Farbmaus mit schwerer Augenentzündung: Bei ihr kommt jede Hilfe zu spät.

Tumoren

Eine Farbmaus mit Tumorbildung am Lymphknoten.
Eine Farbmaus mit Tumorbildung am Lymphknoten.

Besonders Farbmausweibchen neigen zur Tumorbildung. Farbmausböcke erkranken seltener an Tumoren. Junge, fitte Mäuse können bei einer Früherkennung operiert werden. Tumoren wachsen mitunter jedoch nach  oder streuen im Mäusekörper.

Sind Tumoren inoperabel oder die Maus für eine Operation zu alt, wird sie eingeschläfert. Die Euthanasie erfolgt, bevor das Geschwür die Maus quält: bevor sie Schmerzen empfindet, durch Tumoren stark behindert wird oder Tumore aufzuplatzen drohen.

Tumoren werden gern mit Abszessen verwechselt. Ein Abszess ist eine geschlossene Eiteransammlung, die ähnlich einem Tumor meist kugelförmig anwächst. Abszesse werden mithilfe von Antibiotika oder operativ entfernt.

Wird bei einer Maus eine Umfangsvermehrung festgestellt, sollte vom Tierarzt abgeklärt werden, ob es sich um einen Tumor oder Abszess handelt.

Leukose

Eine erbliche Leukose wird von Farbmausgeneration zu Farbmausgeneration weitergegeben. Der zweite Leukosetyp ist hochgradig ansteckend.
Eine erbliche Leukose wird von Farbmausgeneration zu Farbmausgeneration weitergegeben.

Leukose gehört zur Leukämie. Farbmaus-Leukose ist unheilbar und verläuft, einmal ausgebrochen, immer tödlich. Leukose schwächt – ähnlich dem HIV-Virus – das Immunsystem. Die Maus stirbt mitunter an banalen Erkrankungen wie einer Erkältung. Symptome sind nicht heilende Atemwegsinfekte, Tumorbildungen und Erkrankungen, die auf Behandlungen nicht ansprechen. Die Organe leukose-positiver Farbmäuse weisen Veränderungen auf, die jedoch erst nach dem Mäusetod feststellbar sind.

Leukose ist eine Viruserkrankung. Eine erbliche Leukose wird von Farbmausgeneration zu Farbmausgeneration weitergegeben. Der zweite Leukosetyp ist hochgradig ansteckend. Infizierte Mäuse dürfen nicht mit gesunden Mäusen in Berührung kommen.

Leukose ist an der lebenden Maus nicht nachweisbar. An der gerade verstorbenen Maus weist der Pathologe Leukose durch eine Untersuchung nach. Bei einem positiven Befund kann zwischen ansteckender und vererbter Form nicht unterschieden werden.

Da Leukose eine virale Seuche ist, müssen Mäuse bei einem Verdacht getestet werden. Fällt der pathologische Befund positiv aus, werden Mäuse, die mit dem betroffenen Tier in Berührung kamen, bis zu ihrem Tod unter Quarantäne gestellt. Mit gesunden Mäusen dürfen sie nicht in Berührung kommen.

Typische Farbmaus-Parasiten

Milben und Pilzinfektionen

Eine Kratzmaus mit bakterieller und ulzerativer Dermatitis infolge einer Milbentherapie mit einem SpotOn.
Eine Kratzmaus mit bakterieller und ulzerativer Dermatitis infolge einer Milbentherapie mit einem SpotOn.

Die immunschwache Farbmaus ist ein beliebtes Opfer von Milben: Die Parasiten nisten sich in der Mäusehaut ein und ernähren sich von abgestorbenen Hautteilen. Andere Milben – die Rote Vogelmilbe und die Rattenmilbe – sind, wie der Floh, blutsaugende Ektoparasiten. Sie bleiben nur zur Nahrungsaufnahme auf dem Wirt.

Symptome für einen Milbenbefall sind vermehrte Nervosität und Kratzen. Putzt sich eine Maus überdurchschnittlich oft oder hat gar kahle Stellen, wird ein Tierarzt aufgesucht. Unbehandelt endet ein Milbenbefall tödlich: Die Farbmaus kratzt sich zu Tode. Nicht selten begleiten eine bakterielle Dermatites und die ulzerative Dermatitis einen massiven Milbenbefall. Die Infektionen treten bei starkem Juckreiz und dadurch hervorgerufenes Kratzverhalten auf. Im Gegensatz zur gut therapierbaren bakteriellen ist die ulzerative Dermatitis, bei der starke Hauterosionen, Abmagerung und ununterbrochenes Kratzverhalten zu beobachten sind, kaum heilbar. Erfolgt nicht schon nach wenigen Tagen der Therapie eine deutliche Besserung, sollte die Maus eingeschläfert werden.

Symptome von Pilzinfektionen ähneln denen von Milben. Tierärzte weisen eine Pilzinfektion problemlos nach und behandeln diese.

Massiv mit Milben oder Pilz infizierte Mäuse verbringen ihre Quarantäne in einem mit Zellstoff ausgelegten Gehege. Der Zellstoff wird täglich erneuert. Näpfe, Inventar und das Gehege werden gereinigt. Während der Quarantäne empfiehlt sich eine Verwendung von Pappröhren und -kartons als Mäuseinventar, die regelmäßg ausgetauscht werden.

Bei einem Befall durch blutsaugende Milben wird die Umgebung des Geheges, besser die gesamte Wohnung, mehrfach desinfiziert.

Würmer

Abgemagerte Farbmaus mit Bandwurmbefall.
Abgemagerte Farbmaus mit Bandwurmbefall.

Farbmäuse sind anfällig für Würmer wie Pfriemenschwänze (sog. Oxyuren bzw. Madenwürmer), Zwergbandwürmer und Rundwürmer (z. B. Spulwürmer) oder andere Darmparasiten wie Kokzidien. Viele Parasiten sind auf den Menschen übertragbar. Mögliche Folgen sind Organschäden wie Leberversagen und die Schwächung des Immunsystems – Krankheitserreger wie Viren und Bakterien haben dann leichtes Spiel. Besonders Kinder und immunschwache Menschen sind gefährdet.

Darum: Neue Mäuse kommen erst ins Haus, nachdem ihr Kot vom Tierarzt negativ auf Wurmbefall getestet wurde!

Der Kot der eigenen Mäuse sollte regelmäßig (z.B. alle sechs Monate) auf Wurmbefall untersucht werden. Zum Test reicht ein halber Fingerhut voll Mäuseköttel der letzten zwei Tage. Ist der Befund positiv, werden die Mäuse mit medikamentös behandelt – z.B. mit Droncit (SpotOn) gegen Bandwürmer, Panacur (orale Gabe bei Oxyuren und Bandwürmern) oder Baycox (orale Gabe bei Kokzidienbefall). Nach Abschluss der Behandlung wird mittels einer zweiten Kotprobe festgestellt, ob der Befall erfolgreich therapiert wurde.

Mäuse aus Zooläden, Futtertiervermehrungen und unhygienischen Quellen wie Animal Hoardings und zu engen Behausungen neigen zu Wurmbefall.

Symptome bei der Farbmaus sind durch das geschwächte Immunsystem bedingte Erkrankungen wie Atemwegsinfekte. Abmagerung, erhöhte Nahrungsaufnahme und starker Kot- und Uringeruch sind ebenfalls Hinweise auf einen Wurmbefall.

Toxoplasmose

Toxoplasmose ist oft symptomlos. Einige Mäuse verlieren ihre natürliche Scheu.
Toxoplasmose ist oft symptomlos. Einige Mäuse verlieren ihre natürliche Scheu.

Die Infektionskrankheit Toxoplasmose verändert das Verhalten von  Kleinnagern: Mäuse verlieren ihren Fluchtinstinkt und spazieren praktisch freiwillig ins Raubtiermaul. Der Grund ist einfach: Der Erreger fühlt sich im Körper der Katze wohl. Ausgeschiedene Toxoplasmen können weitere Tiere anstecken. Toxoplasmose kann auch Farbmäuse befallen. Sind die Tiere ungewöhnlich zutraulich, kann eine Toxoplasmose dahinterstecken. Bei der lebenden Maus kann die Erkrankung nicht sicher diagnostiziert werden. Für Mäuse ist die Erkrankung ungefährlich.

Als Zoonose ist Toxoplasmose auf den Menschen übertragbar. Etwa 50 Prozent der Deutschen sind mit dem Erreger infiziert, der auch bei der Gartenarbeit durch kontaminierte Erde in unseren Körper gelangt. Ein weiterer Hauptüberträger ist rohes Fleisch, z.B. Mettwurst, Salami oder ein Putensteak.

Nur ein Bruchteil der Infizierten zeigt Symptome wie Muskel- und Gelenkschmerzen oder Fieber. Wer ein Kind erwartet oder eine Schwangerschaft plant, sollte sich auf Toxoplasmose-Antikörper testen lassen, da das Ungeborene bei einer Neuinfektion der Mutter Schaden nehmen kann. Ist der Test positiv, gibt es Entwarnung: Wer Toxoplasmose in sich trägt, kann nicht neu infiziert werden. Der Kontakt zu Katz und Maus ist dann ungefährlich. Bei Fragen hilft ein Gynäkologe weiter.

Albinismus und Leuzismus bei Farbmäusen

Albinismus und Leuzismus bei Farbmäusen

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Farbmäuse mit Übergewicht

Adipositas: Farbmäuse mit Übergewicht

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